Geschichte: Gemeinde Neckarsteinach

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Die Geschichte der Stadt Neckarsteinach

Neckarsteinach wurde 1142 erstmals schriftlich erwähnt. Es wird überragt von vier historischen Burgen. In der Altstadt von Neckarsteinach findet man noch Teile der Stadtmauer, die mittelalterliche Bliggergasse und einige sehenswerte Fachwerkhäuser.

Warum und wie wurde Neckarsteinach hessisch?

Als die Edelfreien von Steinach im Jahre 1142 das heutige Gemarkungsgebiet von Schönau für die Gründung des Klosters zur Verfügung stellten, gehörte der größte Teil des Steinachtals zum Besitz des Bistums Worms. Schon 1011 war nämlich nahezu der gesamte südliche Odenwald nach jahrzehntelangem Streit mit der Reichsabtei Lorsch dem Bistum Worms zugesprochen worden. Hirschhorn allerdings blieb Lorscher Lehen und gehörte deshalb später zu Mainz.

Die Familie der Edelfreien von Steinach waren damals Lehnsleute der Grafen von Lauffen, die ihre Burg auf dem Dilsberg ebenfalls als Wormser Lehen erbauten und zwar etwa zur gleichen Zeit, in der auch die ersten Neckarsteinacher Burgen entstanden, nämlich im 12. Jahrhundert. Zum bischöflich-wormsischen Eigentum gehörte auch das Gebiet, auf dem der Pfalzgraf Konrad I. 1196 die Burg Heidelberg gründete. Dieser Konrad war der Halbbruder des mächtigen Kaisers Barbarossa und diese enge Beziehung zum Herrscherhaus legte den Grundstein für die Erstarkung der "Pfalz am Rhein", deren Mittelpunkt Heidelberg werden sollte. Hinzu kam der Umstand, dass 1214 die Pfalzgrafenwürde an die bayrischen Wittelsbacher verliehen und damit eine Entwicklung am unteren Neckar in Gang gesetzt wurde, in deren Verlauf der pfälzische Machtbereich immer mehr ausgedehnt und der Wormser Einfluss immer mehr zurückgedrängt wurde.

Unten aufgeführt finden Sie mehr Informationen.

Die Geschichte der Stadt

Der Ort "Steinach" wurde erstmals 1142 in einer Urkunde erwähnt. Damals herrschte hier das Rittergeschlecht der Edelfreien von Steinach als Lehnsträger der Bischöfe von Worms. Leitvorname dieses Geschlechts war „Bligger“, ein germanisches Wort, das „Blitzspeer“ bedeutet. Es begann in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts mit dem Bau der vier Burgen. Während die Vorder-, Mittel- und Hinterburg ziemlich gleichzeitig auf dem Bergsporn zwischen dem Steinach- und dem Neckartal entstanden, wurde die Burg Schadeck auf dem Felsplateau erst um 1260 errichtet. Dieses mittelalterliche Vierburgenensemble ist heute einmalig in Deutschland.
Ab 1300 nannte sich das Geschlecht „Landschaden von Steinach“; es erlangte hohes Ansehen und stand ab 1355 bis zu seinem Aussterben 1653 ständig in den Diensten der Heidelberger Kurfürsten. 1377 erhielt der Ort Stadtrechte, die durch das Marktrecht, den Bau einer Stadtmauer und drei Stadttoren zum Ausdruck kam.

1483 erfolgte der Bau der spätgotischen Kirche durch Bligger XVI, und seinen Sohn, Landschad Hans III. führt schon 1527 gegen den Willen seines Heidelberger Dienstherrn die Reformation in Neckarsteinach ein. In der sehenswerten Kirche sind Grabmale und steinerne Gedenktafeln der Landschaden aufgestellt.

Die Bevölkerung von Neckarsteinach lebte bis in das 19. Jahrhundert von der Schifffahrt, der Flößerei, der Waldwirtschaft, der Gerberei und dem Sandsteingeschäft. Das herausragende Gewerbe war bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts die Schifffahrt. Es waren bis zu 48 Schiffseigner, meist Partikuliere mit je ein oder zwei Schiffen mit 2.600 t Ladefähigkeit und 90 Schiffseinheiten, hier ansässig. Der Neckar ist heute eine stark befahrene Bundeswasserstraße; in der 1932 gebauten Neckarsteinacher Staustufe werden jährlich ca. 19.000 Schiffe geschleust.

Heute zählt Neckarsteinach mit seinen Stadtteilen, den Höhenorten Darsberg und Grein und dem vier km Neckar aufwärts liegenden Neckarhausen ca. 4.000 Einwohner. Es liegt in einer Höhenlage von 129 bis 450 m ü. NN. Eine traditionsreiche, über 250 Jahre alte Werft für Binnenschiffe, eine kleinere Werft für Spezialboote, ein Kunststoffwerk, ein Werk für elektronische Geräte und ein großes Autohaus sind die wichtigsten Gewerbebetriebe in Neckarsteinach. Der Tourismus, die Schifffahrt, die nahe gelegene Universitätsstadt Heidelberg und die umliegenden Gemeinden bieten weitere Arbeitsplätze für die Bürger.

Die Vierburgenstadt Neckarsteinach liegt in einem der schönsten Teile des Neckartals, eingerahmt von den dichtbewaldeten Höhen des südlichen Odenwalds im Kranz von vier Burgen und der Bergfeste Dilsberg. Eine fünf km lange, befestigte Uferpromenade ohne Autoverkehr, der Nibelungengarten und Ruheanlagen sowie beschilderte Wanderwege zu den Burgen mit ihren herrlichen Ausblicken laden zu Spaziergängen und Wanderungen ein.
Gute Verkehrsverbindungen mit Bus und S-Bahn machen die Anfahrt leicht und in den Sommermonaten versprechen die regelmäßigen Fahrten der Weißen Flotte zwischen Heidelberg und Neckarsteinach ein ganz besonderes Erlebnis.
(Elisabeth Hinz)

Pfälzische Ausdehnung

Schon 1208 bezeichnete Pfalzgraf Heinrich der Ältere die Schönauer Mönche als "seiner Herrschaft unterworfen", sein Sohn feierte 1211 seine Hochzeit in Schönau. Als 1219 der letzte Graf Boppo von Lauffen ohne männliche Erben starb und Kaiser Friedrich II. alle Grafschaftsrechte und Wormser Reichslehen zurückforderte, wurden Dilsberg und Neckargemünd zunächst dem Wormser Besitz entzogen und 1330 zusammen mit Eberbach, Mosbach und dem Meckesheimer Zent pfälzisch.

Enklave Neckarsteinach

Es ergibt sich jetzt die erstaunliche Tatsache, dass die inmitten dieses pfälzischen Territoriums liegenden Ämter Neckarsteinach und Hirschhorn über die gesamten 600 Jahre des Bestehens der Pfalz hinweg praktisch niemals pfälzisch wurden. Die vier Neckarsteinacher Burgen waren vielmehr über Jahrhunderte hinweg mit unterschiedlichen Anteilen an die Bistümer Worms, Speyer und Mainz verpfändet oder verkauft. Offensichtlich haben es diese drei Bistümer niemals zugelassen, dass der mächtige pfälzische Nachbar irgendwelche Besitzansprüche an Neckarsteinach und Hirschhorn stellen konnte. Und auch die Landschaden trugen durch kluge Politik dazu bei, allen Machtansprüchen der sie umgebenden Pfalz entgegenzuwirken. In ihrer Urkunde zur Stadterhebung von Steinach vom 28. September 1377 erklärten sie ausdrücklich ihre "feste Steinach, burg und stat für Kurfürst Ruprecht von der Pfalz zu offen husern", d. h. die Stadt wurde ihm für den Kriegsfall offen zur Verfügung gestellt und würde den durchziehenden pfälzischen Truppen keinen Widerstand entgegensetzen.

Vielleicht liegt aber auch ein Grund in den hochgeschätzten Diensten, die die Neckarsteinacher Landschaden-die ab 1296 auftretenden Nachfolger der Edelfreien von Steinach-am pfälzischen Hofe verrichteten. Als Stellvertreter, Ratgeber, Hofmeister, Testamentsvollstrecker und sogar Geldgeber der Kurfürsten erschienen sie in früheren Urkunden, und dass diese hohen Stellungen genügend Geld und Ansehen einbrachten, gelang es der Familie ab 1474 unter Bligger XIV., nach und nach wieder die vier Burgen in ihren Besitz zu bringen. Der Wohlstand dieses Landschaden kam auch darin zum Ausdruck, dass er die heute noch zu den wertvollsten Denkmälern der Stadt zählende spätgotische Kirche 1481-1483 erbauen ließ. Ab 1550 gehörten dann alle vier Burgen wieder den Neckarsteinacher Landschaden.

Nach dem Aussterben der Landschaden

Als 1653 der letzte Landschad Friedrich III. ohne männliche Erben starb (seine beiden Söhne fielen der verheerenden Pestepidemie von 1635 zum Opfer), verkaufte die Landschadenerbin Eva-Elisabeth 1657 die Burg Schadeck an den ihr entfernt verwandten Freiherrn Wolf Heinrich von Metternich, Angehöriger eines Adelsgeschlechts vom Niederrhein, das zuvor schon die den Bistümern Worms, Speyer und Mainz zustehenden Teile der übrigen Burgen, die alle noch in einem guten Zustand gewesen sein sollen, erworben hatte. Doch knapp 100 Jahre später starb auch diese Linie der Metternichs aus und nach einem kurzen vergeblichen Versuch des pfälzischen Kurfürsten, diesen Umstand für eine Inbesitznahme Neckarsteinachs auszunutzen, gingen die vier Burgen noch einmal für knapp 50 Jahre in den Besitz der Bistümer Worms, Speyer und Mainz über.

Neckarsteinach wird hessisch

Dann aber kam Napoleon und veränderte gründlich die bisher bestehenden Herrschafts- und Besitzverhältnisse. Im Frieden von Lunéville 1801 mussten die linksrheinischen Gebiete des Reichs an Frankreich abgetreten werden. Die einst so bedeutende Kurpfalz wurde sang- und klanglos aufgelöst. Ihre linksrheinischen Territorien fielen zunächst ganz an Frankreich, später an Bayern, und 1946 entstand hier das heutige Bundesland Rheinland-Pfalz. Ihre rechtsrheinischen Gebiete kamen zum neu geschaffenen Großherzogtum Baden, und wenn Neckarsteinach und Hirschhorn pfälzisch gewesen wären, gäbe es heute kein hessisches, sondern nur ein badisches Neckartal.

Aber auch die geistlichen Fürstentümer und Lehen wurden aufgelöst bzw. säkularisiert. Mit ihnen entschädigte man die weltlichen Fürsten für den Verlust ihrer linksrheinischen Gebiete. In unserer Region bestimmte der Reichsdeputationshauptschluß, dass alle rechtsrheinischen, bisher den Bistümem Worms und Mainz gehörenden Besitztümer der Landgrafschaft (später Großherzogtum) Hessen-Darmstadt zugesprochen und die dem Bistum Speyer verfügten Besitzungen dem Großherzogtum Baden zugeteilt wurden.

Für Neckarsteinach ergab sich dadurch eine besonders vertrackte Situation, denn dass hier sowohl Worms/Mainz als auch Speyer Besitztümer hatten-die Hinterburg gehörte zu diesem Zeitpunkt Speyer, die Mittelburg und Burg Schadeck waren Lehen von Worms und Mainz, und den Besitz der Vorderburg teilten sich Worms und Speyer-erhoben nun beide Herzogtümer Ansprüche auf die Vierburgenstadt. Der hessische Leutnant Lyncker marschierte als erster mit einer Truppe am 6. Oktober 1802 in das kleine Neckarstädtchen ein und schlug das hessische Landeswappen am Rathaus an. 14 Tage später folgten 16 badische Soldaten und nagelten unbeeindruckt ihr badisches Wappen neben das hessische. Die doppelte Besetzung der Stadt ging aber offenbar ohne größere Auseinandersetzungen vonstatten und dauerte auch nur einen Winter. Am 14. März 1803 verzichtete der badische Vertreter auf seine Anteile an Neckarsteinach und Darsberg (und übrigens auch auf Wimpfen) und erhielt dafür die ursprünglich wormsischen Orte Aglasterhausen, Eschelbach und Bargen sowie die "Hühner- und Käsezinsen" aus Brombach. Ganz besonderer Wert wurde auch auf eine hessische Garantie für die Holzabfuhr aus den badischen Waldungen im Steinachtal durch Neckarsteinacher Gemarkung sowie auf das freie Flößen von Brennholz auf der Steinach gelegt.

Der Festtag

Am 3. Juni 1803 konnte dann endlich die Übergabe an Hessen feierlich zelebriert werden. Eine eigens für diesen Zweck von den hessischen Offizieren ausgebildete und in schmucke Uniformen gekleidete Bürgerkompanie schritt den vielen Honorationen voraus, die mit Musik und Trommelwirbel vorbei an vielen Schaulustigen ins Rathaus zogen, um dort die Übergabe mit "viel schönen Reden" zu vollziehen. Zum ersten Mal hinter der Fahne mit dem hessischen Löwen marschierte der Festzug dann in die Kirche, die damals noch beiden Konfessionen diente und feierte zusammen mit den Reformierten und den im Ort ansässigen Juden den wohl ersten Ökumenischen Gottesdienst in der Stadt, begleitet von Böllerschüssen vom Schloßberg und dem Geläut der Kirchenglocken. Musik und Tanz beendeten den denkwürdigen Tag in Neckarsteinach, der eine durchweg positive Entwicklung des Städtchens einleitete.

Die Stadt hatte-wie aus einem Bericht des hessischen Kommissars Stockhausen hervorgeht-zu diesem Zeitpunkt ca. 200 Familien mit 1082 Seelen. Zum Amt Neckarsteinach gehörten aber auch noch die Dörfer Darsberg, Grein und Langenthal. Die Bevölkerung lebte zum großen Teil vom Holzhandel und der Schifffahrt, aber auch von der Gerberei, Fischerei und dem Abbau der wertvollen Buntsandsteinbrüche in der Umgebung. Besonders erwähnt wird auch der Schiffsbau, mit dem u. a. die noch heute existierende Schiffswerft Ebert und Söhne gemeint war, die seit 1738 in Neckarsteinach im Familienbesitz nachweisbar ist.

Zu den Reformmaßnahmen, die die neue Landesregierung schon bald einführte, gehörten u. a. neben der Abschaffung bisher bestehender Privilegien eine gleichförmige Besteuerung, die Einschränkung der Frondienste und 1811 die Aufhebung der Leibeigenschaft.

Neckarsteinach und Hirschhom bildeten zunächst einen eigenen Landratsbezirk; während der Revolution 1848 gehörte das hessische Neckartal zu Erbach, kam 1852 zu Lindenfels, 1865 zu Heppenheim und wurde 1938 mit dem Kreis Bensheim zum Kreis Bergstraße zusammengefaßt.